Edith Graml war sechs Jahre lang Feuerwehr-Vorsitzende
"Wenn’s am schönsten ist, soll man gehen", sagte Edith Graml, die sich nach sechs Jahren im Amt nicht mehr zur Wahl stellte. Zuvor blickte sie bei der 150. Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Ruhstorf auf das Jahr 2021 zurück. Das sei vor allem geprägt gewesen durch die Planungen und Vorbereitungen für das 150-Jahr-Jubiläum, das die Wehr Ende Mai festlich zelebrieren durfte.
395 Einsätze im Jahr 2021
Den Jahresbericht der aktiven Feuerwehrmannschaft stellte Kommandant Gerhard Kubitschek vor. "Zu 395 Einsätzen ist die Feuerwehr Ruhstorf im Jahr 2021 gerufen worden. Davon waren 109 Feuerwehreinsätze und 286 First Responder Alarmierungen", so Kubitschek. Wie wichtig der First Responder im Notfall sei, zeige sich auch darin, dass dieser im Durchschnitt sechs Minuten vor dem Rettungsdienst bei den Patienten eintreffe. Besonders stolz war Kubitschek auch angesichts der Zahl der geleisteten Stunden der Feuerwehrmitglieder. "Zählt man alle Einsätze, Übungen und Arbeitsstunden zusammen, ergibt das ein Gesamtergebnis von 6370 geleisteten Stunden. Das ist eine beeindruckende Zahl."
Und auch die Jugendfeuerwehr steht dem in nichts nach, wie der Bericht des Jugendwarts Tobias Roßmadl bewies. 2021 zählte die Jugendfeuerwehr 21 Mitglieder, darunter vier Mädchen. Aktuell stehe man sogar bei 30 Nachwuchsfeuerwehrlern. "Die Corona-Zeit hat unserer Jugendarbeit nicht geschadet – im Gegenteil", freute sich der Jugendwart. Da der Zulauf so groß gewesen sei, erging seine Bitte an die Gemeinde, gemeinsam mit der Wehr einen neuen Container für den Nachwuchs anzuschaffen. Aktuell habe man nicht genug Spinde für alle, ergänzte auch Gerhard Kubitschek.
Bürgermeister "fast täglich im Austausch" mit dem Kommandaten
Diese Bitte nahm Bürgermeister Andreas Jakob zum Anlass, um die Bedeutung der Feuerwehr für die Gemeinde herauszustellen. "Ihr seid für uns ein Riesen-Rückhalt. Durch eure fundierte Ausbildung kann man immer auf euch zählen. Fast täglich bin ich mit Gerhard Kubitschek im Austausch und über dieses gute Miteinander freue ich mich sehr. Vielen Dank für die Bereitschaft jedes einzelnen, so viel Zeit zum Wohle der Gemeinschaft zu investieren", betonte Jakob.
Worte des Dankes kamen auch von den Vertretern der Landkreisebene, Kreisbrandmeister Michael Dörner und Kreisbrandinspektor Peter Högl. Letzterer hob vor allem die beeindruckenden Zahlen hinsichtlich des Ruhstorfer Feuerwehrnachwuchses hervor: "Andere wären neidisch auf eine zahlenmäßig so starke Jugend-Truppe." Weiter dankte Högl auch der scheidenden Vorsitzenden Edith Graml, "die ihr Amt immer hervorragend ausgeführt hat".
Fahnenmutter zum Ehrenmitglied ernannt
Eine besondere Überraschung hatte Edith Graml für Fahnenmutter Helga Karlstetter. "Seit fast 50 Jahren steht sie unserem Verein mit Rat, Tat und mütterlicher Fürsorge zur Seite", betonte Graml und stellte den Antrag an die Mitgliederversammlung, Helga Karlstetter als Ehrenmitglied in die Feuerwehr aufzunehmen. Dem wurde einstimmig stattgegeben.
Zudem hatten die Feuerwehrmitglieder noch über einige weitere Punkte abzustimmen. Einstimmig wurde beschlossen, als Ersatz für den alten First Responder einen Einsatzleitwagen (ELW) für maximal 60000 Euro anzuschaffen. Hier wolle man zudem bei der Gemeinde um eine Übernahme von 50 Prozent der Kosten bitten. Ebenfalls einstimmig folgten die Mitglieder dem Vorschlag, einen neuen Einsatzleitcontainer für maximal 25000 Euro anzuschaffen, der aus eigenen Mitteln finanziert werden soll. Geschlossen votierten die Kameraden außerdem für eine Satzungsänderung. So war die bisherige Wahlperiode des Vorstands auf sechs Jahre festgesetzt. Künftig wird sie auf drei Jahre verkürzt.
Weibliche Form in Vereinssatzung abgelehnt
Eine hitzige Diskussion entwickelte sich dagegen an einem Vorschlag für eine Satzungsänderung. Per Mail sei ein Antrag eingegangen, in den Text der Vereinssatzung auch die weibliche Form einzufügen, zum Beispiel bei der Benennung der Vorstandsposten, so die Vorsitzende. Der Antragsteller hält die bisherigen Formulierungen für "nicht mehr zeitgemäß", zitierte Edith Graml aus dem Antrag, der von der Versammlung mit neun Enthaltungen entschieden abgelehnt wurde.
Neuwahlen: Große Mehrheit für René Koepner
Nach dem Bericht von Kassenwart Thomas Plötz, der von den Kassenprüfern Helmut Madlindl und Anton Roßmadl eine einwandfreie Kassenführung bescheinigt bekam, leitete Bürgermeister Andreas Jakob gemeinsam mit KBM Michael Dörner und KBI Peter Högl die Neuwahlen ein. Kassenprüfer bleiben Helmut Madlindl und Anton Roßmadl. Als Vertrauensleute wurden Tanja Aigriner und Moritz Müller gewählt. Simon Kollmeier wird neuer Schriftführer, zur Kassenwartin wurde Monika Roßmadl bestimmt. Stellvertretender Vorsitzender bleibt Michael Lindinger. Für das Amt des neuen Vorsitzenden stellte sich René Koepner zur Wahl. Eine große Mehrheit von 53 der 65 Stimmberechtigten notierte ein "Ja" auf dem Wahlzettel, es gab zwei Enthaltungen und zehn "Nein"-Stimmen. "Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit dem neu gewählten Gremium und bedanke mich, für das in mich gesetzte Vertrauen", sagte Koepner, dem seine Vorgängerin Edith Graml für die Zukunft alles Gute und "immer ein glückliches Händchen" wünschte.
Beförderungen
• Aus der Jugend in die aktive Mannschaft aufgenommen: Jakob Heidenberger, Jonas Doberer, Julian Gimpl, Jonas Kollmeier, Marcel Wieser
• Feuerwehrmann/Feuerwehrfrau: Johanna Dandl, Jonas Doberer, Wanda Kessler, Regö Kunz, Jasmin Mildner, Christoph Zöls, Marcel Wieser, Victoria Todaro
• Oberfeuerwehrmann: Jakob Heidenberger, Jonas Kollmeier, Fabian Maier
• Hauptfeuerwehrmann/Hauptfeuerwehrfrau: Ralf Aigriner, Florian Domani, Udo Gstöttl, Martin Himmelsdorfer, Simon Kollmeier, Michael Lindhuber, Stefan Lindinger
Ehrungen
• 10 Jahre Mitgliedschaft: Martin Himmelsdorfer, Philipp Kollmeier, Anja Kubitschek, Hendrik Küllmer, Jasmin Mildner
• 20 Jahre Mitgliedschaft: Christian Liebl, Daniel Linnek, Heidi Mann
• 30 Jahre Mitgliedschaft: Ralf Aigriner, Gerd Danninger, Udo Gstöttl, Stefan Hageneder, Josef Heidenberger, Thomas Lorenz, Wolfgang Maier, Thomas Plötz, Frank Probsteder, Wolfgang Weiß